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Urlaubsgeld: Immer weniger Bonuszahlungen in Deutschland

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Bild UrlaubsgeldUrlaub ist teuer, gerade dann, wenn man als Familie mit Kindern nur in der Hochsaison verreisen kann. Wer da gerne eine Flugreise machen möchte, muss schon im Vorfeld kräftig sparen. Um das auszugleichen, erhalten viele Arbeitnehmer in Deutschland Urlaubsgeld. Doch im Vergleich zu den Vorjahren werden es immer weniger.

Das Urlaubsgeld ist für viele Beschäftigte immer noch die Basis für eine schöne Sommerreise. Doch längst nicht alle Arbeitnehmer erhalten den Zuschuss vom Arbeitgeber und er wird zudem seltener, wie eine aktuelle Online-Umfrage belegt. Demnach erhalten 2016 nur noch 41 Prozent der Beschäftigten ein Urlaubsgeld vom Arbeitgeber. Drei Jahre zuvor waren es noch 47 Prozent. Klar wird in der Umfrage auch: Am besten stehen die Chancen für jene, die ihren Arbeitsvertrag bei einem größeren, westdeutschen Unternehmen mit Tarifbindung unterschrieben haben.

Im Westen wird mehr gezahlt als im Osten

In Westdeutschland können deutlich mehr Arbeitnehmer auf die Finanzspritze zur Urlaubszeit setzen. Hier haben 47 Prozent der Beschäftigen Anspruch auf Urlaubsgeld, wohingegen im Osten nur schmale 27 Prozent den Zuschuss erhalten. Unterschiedlich fällt die Zahlung auch 2016 nach Geschlechtern aus – Frauen erhalten nur zu 35 Prozent ein Urlaubsentgelt, Männer dagegen zu 49 Prozent. Verständlicher ist da schon, dass kleinere Betriebe seltener die Sonderzahlung herausgeben als große Unternehmen. So gewähren nur 33 Prozent der Kleinbetriebe mit weniger als 100 Mitarbeitern das Urlaubsentgelt. Größere Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern zahlen dagegen zu 57 Prozent den Urlaubsbonus aus. Gute Chancen haben ebenfalls Besserverdiener mit einem Brutto-Gehalt von 5000 bis 6000 Euro. Von ihnen erhält gut die Hälfte eine Sonderzahlung für den Urlaub (52 Prozent). Geringverdiener mit 1000 bis 2000 Euro monatlichem Gehalt haben dagegen nur zu 29 Prozent das Vergnügen, ein Urlaubsgeld vom Arbeitgeber zu erhalten.

Urlaubsgeld: Wer bekommt wie viel?

Auf das Urlaubsgeld gibt es grundsätzlich keinen gesetzlichen Anspruch. In den meisten Unternehmen liegt es beim Arbeitnehmer selbst, dieses entsprechend seiner Vorstellungen auszuhandeln. Wer einen Arbeitsvertrag mit Tarifverbindung und festgesetzten Urlaubsgeld hat, muss sich den Anspruch zumindest nicht mehr erkämpfen, dann aber auch mit der Höhe der Zahlung zufrieden sein. Und die fällt je nach Branche höchst unterschiedlich aus: Mit einem mittleren Verdienst ist zwischen 155 und 2270 Euro als Sommerbonus alles drin. Ob das Urlaubsgeld dann wirklich für einen Urlaub reicht, oder eher nur für ein Abendessen, hängt zu großen Teilen vom Betätigungsfeld ab. Am höchsten fällt das Urlaubsgeld in der Holz- und Kunststoffindustrie, bei den Metallern, sowie bei Beschäftigen mit Druckberufen aus. Am wenigsten gibt es in der Landwirtschaft und im Steinkohlebergbau. Kein tarifliches Urlaubsgeld gibt es im öffentlichen Dienst und in der Stahlindustrie, wo der Bonus gemeinsam mit dem Weihnachtsgeld als einmalige Jahreszahlung in die Taschen der Arbeitnehmer fließt.


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